257 Die Bechnung ist nach der Forinel C I S HIa 0 5 das Atomengewicht = ~ 3 5 0 ~ 7giebt. Die Analgse der freien S u r e ergab: Kohlenstoff WasserstofT Sauerstoff . . . .. .. .. 9 , welche 61,89 4,21 83,90 100. Dieses stimint niit der Zusammensetzung der wasserhaltigen JaponsZure iiberein ) und beiveist ) dass die Rubinssure fiir sich, im ungebundenen Zustande nicht bestehen kann, sondern auf Kosten der Luft in dieselbe S l u r e iibergeht, welche die Katechuslure bei Behandlung mit ltzendem Kali , an der Luft und in der W I r m e liefert. Durch Beharrdeln snit schwachem Kiinigswasser geht die Katechuslure in ein rostgelbes Pulver iiber, was ein noch n l h e r zu uritersuchender, yon den angefiihrten aber verschiedener Stoff ist. W i r d die KatechusPure Ferrier i n vielem Wasser geliist, so dass sich beim Erkalten nichts ausscheidet ) bleibt die Lijsung mehre Wochen lang an der Luft stehen, und wtrd endlich in der \THrme verdunstet, SO erhglt man eine trockne rothe extractarfige Masse, die in Wasser leichtlijslich ist, also nicht Rubinslure seyn kann, und ebenfalls no& nzher zu untereuchen ist. Ueher die Aetherarten mit organischen nicht fliichtigen Sauren ; von Guerin- Varry. Annales de Chim. et de Phys. LXII. 55. Die Aether mit unorganischen und orgaiiischen fliichtigen Arch. d..Pharm. II. Reihe. IX.Bda. 3.Hft. 17 Sffuren sind der Gegenstand tiefer Studien gemesen und jetzt aehr bekannt, aicbt SO ist es mit den Aetheren mit iiicht fliichtigen organischen Sguren, wie die Geschichte derselben zeigt. T h e n a r d fand bei Behandeln von Alkohol mit CitronsLure , und Apfelsgure durch Hiilfe von SchwefelsLure , dass mit jeder dieser Sffuren eine olartige , geruchlose Materie entin demselhen, stand, schwerer als Wasser, ~~hwerl6,slich leichtliisli~hin AlkoLol, und durch Alltalien in Alkohol und CilronsLure oder Apfelslure zersetzbar , und bei der Operation nicht sich vw5iichtigend. WeinsteinsSiure auf dieselbe woraus sich Weise behandelt lieferte eine Flfissiglteit durch Wasser keine iilartige Fliissigkeit abscheiden liess. , , Er betrachtet das letzte Produkt als ein Gemenge von Sulfovinat und Tartrovinat yon Kali, oder des ersten Salzes und Weinsteinlther. P l i s s o n und H e n r y erhielten durch Behandeln von Alkohol rnit Chinassure eine feste Zusammensetzung, die sie als Chinalther betrachten, der nach ihnen vie1 Analogie mit dem Weinsteinlther T h e n a r d’s hat. P e 1 o u z e erhielt durch Erhitzen eines Gemeiiges von Citronslure, Alkohol, Salzsffure und Aether zwischen 50 bis 600 C. Citronzther. Es scheint aber, als wenn die Aetherbildung nicht immer statt findet. M a l a g u t t i hat kiirzlich Schleimsluresther bereifet im krystallinischen Zustande, indem e r Alkohol und in SchwefdsIure aufgeliiste Schleimsgure einer mbsigen Temperatur aussetzte. I\.Ian sieht kieraus, dass unsere Kenntnisse iiher die Betherarten mit organischen nicht fliichtigen Sluren noch sehr beschriinkt sind. Ich babe mich bemiiht, zur Ausfiillung dieser Liicken etwas beizutragen. Meine Arbeit besteht aus zweiTheilen. D e r erste handelt iiber die Wirkung der Weinstein und Pdraweindteinsahre e n € den Alkohol, der andere volt der Wirkung derselben SIure auf den Hslzgehl. - 259 I. T h e i l . a. 1. WiTkung der WeinsteinsauTe a.f den Alkohol. T r o m m s d o r f f fand voc geraumer Zeit, dass die Weinsteinszure aus einer heissen Auffijsung in absolutem Alko&l beim Einengen und Erkalten nicht wieder krystallisirc. Die mit Kreide behandelte Fliissigkeit gab ihm weinsteinSauren Kalk und eine Fliissigkeit die Weinsteinslure, Alk o h l und Halk enthielt. Dieaer Versuch und die Itlerhildende Wirkung der Oxalszure auf Allrohol , ohne Zwischenkunft von Schwefelslure, fiihrten mich auf die Vermuthurrg, dass ich Weinsteiniither oder Tartroweinsiiure, ohne eine unorganische S h r e anzuwenden , wurde erhalten kiinnen. Eei mlssigem liochen lijsfe ich ein Theil Weinsteinslure in ihrem gleichen Gewichte absoluten Alkohol bei rnlssiger Wzrme i n einem Destillirapparate auf , erhielt die Aufliisung sechs Stunden lang in einer Temperatur von 65 bis 7 0 0 ; und theilte die syrupsartige Masse dann in zwei Theile. Den eineri Theil behandklte ich mit vielem Wasser, in der Hoffnung , WeinsteinHther zu haben, erhielt aber keine geniigenden Resultate. Der andere Theil wurde mit seinem vierfachen VoIum Wasser vermischt und mit kohlensaurem Baryt gesiitiigt. Es entstand weinsteinsaurer Baryt , der abfiltrirt wurde; die Fliissiglreitwurde bei 40 und 5na eingeengt, es schied sich noch etwas weinsteinsaurer B a q t ab, worauf sie dem freiwilligen Verdunsten iiberlassen m d e . Sie lieferte schiine KrystalIe von tartroweinsaurem Baryt. Die Erhifzung der alkoholischen Solution der WeimteinsB'ure liess man sechs Stunden lang wtihren, in der Absicht, dass sich vie1 TartroweinsHure bilden sollte, aber die znr AuflGsunS , , 17 * 260 der Weinsleinssure i n kochendem Alkohol nijthige e e i t ist hinreichend , um Tartroweinsture zu bilden. Die Leichtigkeit mit welcher die Weinsteinsiiure sich in Tartroweinsture verwandelt liess mich vermuthen , dass die Bildung derselben schon bei gewohnlicher Temp. vor sich gehen mijchte, was auch der Versuch bestttigte. Die vorstehenden Thatsachen beweisen, dass die Tartroweinsture eine ltherbildende Kraft besitzt, die yon der der Schwe€elsSure nicht sehr verschieden seyn kann; denn nach M a g n u s bildet sich die Schwefelsgure bei gewijhnlicher Temp. nur durch E i n ~ i r k u n gconcentrirter Schwefelsture auf Alkohol, und letzter muss absolut seyn will man vie1 erhalten. Be m e r b u n g e n. W e n n man Rllrohol mit WeinsieinsEure siittigt, bei einer W;irme selbst unter 1 0 0 0 C., so erhat man stets eine gelblich gefzrbte syrupsartige Fliissigkeit, nimmt man die SPttigung in der K a t e vor, so ist die Auflasung nie gefirbt. D a die Gegenwart einer energischen Base oder ihres Carbonats in einigen FBllen die Bildung einer Sgure in einer Verbindung veranlassen kann, in welcher solche zuvor nicht yorhanden w a r , so wollte ich mich uberzeugen, ob die TartroweinsPure in der aikoholischen Solution als gebildet yorhanden sey. Einen Theil reine Weinsteinsture l6ste ich in einem Theil absoluten hlkohol durch leichtes Kochen auf, die Auflosung wurde 60" bis 70" ausgesetzt, bis 3 der Fliissigkeit uberdestillirt waren. Der syrupsartige Riickstand hatte alle Charaktere der Tartroweinsiiure, ohne Spuren yon Weinsteinslure zu enthalten. Nack Verdiinnen mit W a b e r erhielt man daraus durch spontanes Verdunstexi Krystalle yon Tartroweinslure. Die Tartroweinslure bildet sich also durch die bIosse Reaction der reagirenden Elemente, und ist nicht das f Re- , , , sultat der Wirkung einer Base auf die saure Fliissigkeit. Durch die Sgttigung mit Baryt bilden sich immer auch wein- , steinsaurer Baryt , ein Salz welches schwerloslicher und bestgndiger ist als da6 Tartrovinat. Slatt die Bildung der Tartroweinsgure zu befijrdern strebt der Baryt vielmehr sie zu zerstijren, indem er sie in WeinsteinsBure und Al- , kohol zerlegt. Das wirkliche Vorhandenseyn der S h r e i n den weinsteinsauren Alkohol nack dem Kochen, beweiset auch dass, wenn man das festgewordene Produkt in einer beliebigen Menge Wasser auflast , dasselbe auf das polarisirte Licht mit einer Energie wirkt, die grijsser ist, als hie der Weinsteins8'ure urspriinglich, so dass also die Molekiile dieser letztern eine ModXkation erleiden mussten durch ihre Verbindung mit dem Alkohol oder seinen Elementen. , p. 2. Tattrow einsaure. Man stellt Zieselbe dar durch Zersetzen einer Au36sung von tartroweinsaurem Bargt mit Schwefelssure. Man 6ltrirt die Fliissigkeit durch ein gereinigtes Filter und verdunstet in der Leere, bis der feste iind krystallinische Riickstand keinen Gewichtsverhst mehr erleidet. , Die TartroweinsBure ist schijn weiss , geruchlos yon einem zuckrigen, angenehm sauren Geschmack, krystallisirt in zugespitzten Prismen mit schiefel. Basis, ist schwerer als Wasser nnd sehr hygroskopisch. In Waeser und Alkohol ist sie leichtloslich, in Aether unliislich ; sie brennt mit einer der des Alkohols Shnlichen Flamme , und rieclct dabei wie brennende Weinsteinsgure. Wird sie sechs Stunden lang mlt der 4ofachen Menge Wasser gekocht, so zerFdIt sie in Alkohol und Weinsteinsgure. Bei 30°C. wird sie weich, bei 900 ist sie in vollem 262 Fluss wie ein diiriner Syrup, &re FI‘liissigkeit vermehrt sicli bis zu 140°, wo sie anflngt, D h p f e zu entwickeln , die bei 1 6 5 O SO haufig sind, dass man glauben mochte, dieFliissigkeit sey im Kochen. Es gehen Alkohol, Wasser, EssigEther, EssigsHure, Iiohlensfure und Koklenwasserstoffgas uber und bei i80° Gndet man in der Retorte eine S u r e , die der sehr gleicht, welche B r a c o n n o ; erhielt, durch augenblickliches lebhaftes Erhitzen d er WeinsteinsHure. Bei 200O erhielt man ausser den bemerlrten Produkten ein %uchtiges Oel und eine dem Srenzessiggeist analoge Fliissigkeit. Als Ruckstand bleiben Kohle , BreIizweinsteinsHure uncl eine iilige Materie, , In einer verdiinnten AuAijsung der Weinsteinssure die der Luft bei 250 C. awgesetzt ist, bildet sich Schimmel und in der sgrupsartigen Fliissigkeit entstehen Krgstalle der unverfnderten Sture. Durch ErwBrmen mit SaIpetersBure giebt sie EssigsEure, ICohlensZure und Osalsture. In Schwefels2ure von 660 liist sie sich ohne Gasentwicldung. Beim Erhitzen giebt &tie Auflijsung EssigsPure, Kohlensfure Schweflichtsliure Kohlenwasserstoff und spuren yon Weinijl. , , z i n k uiid Eisen lasen sich in der SPure unter Entmicklung von T7S’asserstoflgas auf; auf Zinn iibt sie weder in der W t r m e noch in cler K a t e eine Wirkung aus. Wird yon einer Au%osung der Ssure tropfenweise i n Barytwasser gegossen, so entsteht ein Niederschlag, der sich. mit Ann&rung der Neutralitst d e r Flussigkeit vermhdert ; im neutralen ZustanJe ist die FlGsigkeit noch triibe ;Fdhrt man mit dem Znsatz der SHure fort, SO ersckeint der Niederechlag urieder. Dieses letzte Resultat ist dem Verhalten der WeinsteinsLure ganz. entgegen. In allen FWen last Salpetersture den Nie- derschlag auf, aber weit schwerer wenn ein Ueberschuss iron TartrowehsPure vorhanden istStrontian\vasser wird diirch die SPure in keinem Fall priicipitirt. 3l;t Kalkwasser giebt sie einen Niederschlag, der sich im S~ureiiberschusswieder aufliist. In neutralem essigsaurem Blei bewirkt sie kleine in der Sliure unlijsliche, in SalpetersPure KsIiche Prismen, die getrocknet gliinzend weiss sind. In concenirirter Losung von salpetersaurem Silber bewirkt sie einen Niederschlag der im SBureiiberschuss unlijslich ist. Diese Charaktere lassen die SIure leicht von der Weinsleinsgure unterscheidep. 4 7 5 SPuren geben durch die Analyse 1,108 Kollensiiure und 0,383 Wasser. 1 Saure lieferte 1,481 KohlensIure und 0,52 1 Wasser. Dieses giebt fiir die Zusammensetzung : I. 11. Rechnung , Kohlenstoff Wasserstoff Sauerstoff . . 40,85 . . 5,66 . . .-53,4!3 100. 40,95 5,77 53,28 100. 4491 5,56 5333 Cz* H*O 0’s 100. Beide Analysen stimmen iiberein mit der rationellen Formel, 2 At. wasserleere WeinsteinsPure, I At. Aether und I At. Wasser ; dieses letzte wird entfernt wenn man die Siiure mit Silberoxyd verbindet. Idi beiherke, dass dieses die erste Slure dieser Art, die im krystallisirten Zustande analysirt worden ist. , p. 3. Tartrouinate. Die Tartmyinate sind ltislich in Wasser und schwerl6.slich in concexitrirtem Alkobol, in verdiilnnten lasen sie sich leicht. Sie krystallisiren im Allgemeinen in ausgezeichneten 264 Formen. Sie besitzen ein fettes Anfiihlen und brennen mit einer Flamme, die der des Alkohols Bhnlich ist. In der WSrme schmelzen die Alkali - Tartrovinate zwischen 195 u. 215' C., einige Grade stErker erhitzt werden sie zersetzt , unter Entwicklung von Wasser Alkohol Essiglther , EssigsLure wenig fluchtigem Oel, Kohlenwasserstof€ und Kohlens;inre, unter Hinterlassung von Kohle und Pyrotartrat wenn die Hitze nicht zu stark war. Durch langes Kochen in Wasser, merden sie in Alkohol und saure Tartrate verwandelt. &lit Alkalien bei 160 bis 1700 behandelt, entwickeln sie Alkohol, Essigzther und eine dige Lusserst bittre Materie. Die Analyse dieser Verbindungen beweist dass man sie nicht als Salze, worin der Allrohol als Base, betrachten kann. Die Tartrovinaie kann man darstellen miitelst WeinsteinsLure, Alkohol und ein Carbonat, oder durch Doppelzersetzung. Mit Ausnahme des tartroweinsauren Silbers welches wasserleer ist, enthalten alle die ich untersuclite, KrystallTvasser, was man ihnen in der trocknen Leere entziehen kann. In den neutralen Salzen verhgt sich der Sauerstoff der SEure zu dem der Base, wie 1 1 zu 1. Krystallwasserfrei kann man die betrachten, als bestehend aus 2 At. wasserleerer WeinsteinsBure, 1 At. Aether und 1 At. Basis. Sie , , , , , , , , haben folglich eine ganz gIeiche Zusammensetzung wie die von M a r c h a n d und L i e b i g kiirzlich studirten Sulfovinate. Tartroweinsaurer Baryt. Dieses Salz bildet sch6ne biischelfdrmig zusammengehkiufte Krystalle deren Krystallsystem das schiefe rhomboidale Prisma ist. Die Winkel .liessen sich wegen mangelhafter Ausbildung der Krystalle nicht bestimruen. Zuweilen erh'e'lt man es in perlmuttergEnzenden , , rhomboidalen BIEttchen. ES ist weiss gemchlos, und scbmeckt bitterlich. 100 Wasser van 26O h e n 38,12 Salz und 127,64 bei 1000 C. In Alkohol und wasserleerem h l z g e i s t ist es unlijslich und sch\yerloslich in Alkohd von 9 5 O . Bei 1900 wird das Salz weich, schrnilzt bei 2000 und entwickelt dann einen Alkohol- und Aethergeruch. Die Analyse ergab : Analgse Rechnung . . . 27,56 . . 4,22 . . . . . 28,78 . . . 39,44 Kohlenstoff Wasserstoff. Baryt Sauerstoff 100. 27,69 4,14 25,89 39,28 100. C1* HQ* BaO 0 'S Die rationelle Formel fiir das Salz ist hiernach: Cg Ha Ore, C4 HI0 O, B3 0 i- H9 0"I oder: C4H4 05,Ba 0 + c~H~~o+-H~o~. ~ 4 ~ 4 0 5 , I n der trocknen Leere verliert das Salz 7) 15 Q Wasser, 2 Atomen entspricht. Fiir das Aequivalent der TartroweinsZure resultirt aus der Annlyse die Zahl a130,no aus der rationellen Formel folgt die Zahl 212gr57. Den trocknen tariroweinsauren Raryt kann man ansehen als gebildet aus 2 At. wasserleerer Weinsteinsiiure, 1 At. Aether und 1 At. Baryt. Seine Zusammensetzung entspricht ganz der des schwefelweinsauren Baryts. Die TartroweinsPure in Jem getrockneten BargtsaIze ist ezidlich : mas Kohlenstoff Wasserstoff Sauerstoff Die Formel C'* . . . . . , . . . HI8 43,07 Clz 5,27 HI8 51,66 0 1 % 0" kann man auch stellen C8 H8 oxO , C4 HIo 0, welches ein Eitartrat des hethers darstellte. 2 ti6 , Tartroweinsaures Ka&. Dieses Salz ist weiss geruch10s schineckt kaum bitter) krystallisirt i n rhomboidalen Prismen von 1240 und 560, .mit Abstuinpfung auf der scharfen Kanfe von 1 1 2 O 30’. POO vvasser Yon n3O losen io5,83 s d z und vor: 1000 jedcs Verhiiltniss. In der K a t e ist es unloslich in Alkohol von 9 5 O und in wasserleereni Holzgeist; kochender absoluter Allrahol nimmt n u r Spuren davon au f. Bei 200° C. wird es weich und ftiesst bei 2 0 5 ~ . Die wzssrige Auflijsung dieses Salzes setzt bei m7ssiger Wiirrne und Lu€tzutritt doppelt weinsteinsaures Kali ab und es bildet sich Blkohol. D e r Niederschlag mird durch langes Kochen vermehrt. Man kann dieses Salz darstellen durch Zersetzen von tartroweinsaurem Baryt mit einem schwachen Ueberschuss von schwefeljaurem Kali Verdampfen des Filtrats zur Syrupsconsistenz) Aufliisen i n Alkohol, urn den Riickhalt von schwefelsaurem liali zu entfernen und freiwilliges Verdunsten der filtrirten Fliissigkeit. Die Analyse dieses Salzes ergab: Versuch Rechnung Kohlenstoff 32,PO 32,38 C’” , , , ... Wasserstoff .. Kali Sauerstoff ... ... . .... 4,44 20,78 42,58 4,40 H 2 0 20,83 4$39 KO 100. 100. 0’2 Die ratiorielle Formel dafiir ist: C8 H3 O r o , C4 H r o 0,K 0 + H* 0. Nach dieser Formel enthzlt das Salz 3,97 Q , Krystallwasser der Versuch gab 49. Die Tartroweindure $el.$ mit Kali auch ein alkalisch reagirendes Salz welches in 8seit. mehrfach zugespitzten Prismen krystallisirt und deren Disposition eine schiefe , , Basis anzuzeigen scheint. Turtroweinsaures Il’artron. Es ist weiss und krgstallisirt in rhomboidalen und rectangulPren Bliiticken. Es wird wie das Kalisdz dargestelIt iind besieht aus 1 At. Slure, 1 At. Base und 29 At. Wasser. Krystallisirt in weissen, laTartroweinsaurer Kalk. meltenartigen rectanguliiren Prismen gerLth hei 130° in w:dssrigen, bei 2 . 1 0 ~in feurigen Fluss, und wird bei 2 1 5 ~ zersetzt. Er wird wie das Bargtsalz bereitet und enthElt 5 At. , c. K ryst allwasser. Andert~aZ~turtroweilasauresKupferoxya'. Es ist blau, , efflorescirend lrrystallisirt i n nadelfGrmi,nen, seidengllnzenden, verworren gruppirten Prismen. Es wird durch Kupferoxyd und Tartroweinsgure in mBssiger W-lrme erhalten und e n t h a t 6 Atome Wasser. Tartroweinsaures Silberoxyd. Es ist weiss krystallisirt i n Prismen, und ist schwerlijslich i n Wasser, im Lichte wird es erst rijthlich, dann traun. Eei ioo°C. wird es , , sowohl trocken als in wbsrigter Au36sung. Zur Darsiellung giebt man eine concentrirte Auflijsung von salpetersaurem Silber in eine concentrirte Xufliisung von tariroweinsaurem Baryt oder Kali, mit Beachtung eines Ueberschusses des letzten. Es schligt sich eine Menge prismatischer Krystalle nieder. Der Niederschlag muss mit kaltern Wasser ausgewaschen und unter Ausscbluss des Lichts getrocknet werden, i n einer Temp. die 50° nicht iibersckreitet. Er hill dann kein Wasser mehr zuriick. Die Analyse ergab : zersetzt - Silberoxyd Sawe , . . . . Versuch 40,44 59,56 100. Theorie 445.3 59,47 100. i ~ t . 1- Das Mischungsgewicht der SEure ist hiernach 2 I 37,9 I. Tartroweinsaures Ammonia.&. Es wird dargestellt durch genaues Ssitigen der Sfure mit kohlensaurem Ammoniak, und freiwilliges Verdunsten cler Auflosung. dengllnzende rhomboidale Prismen. Es bd&t feine sei- 265 p. 4. Wirkung der Paraweinsteinslure a2rlf den Alkohol. Die Beziehung der Paraweinsteinsgurer zur Weinsteinsgure machlen es interessant, auch die VCrirlrurig erster auf denAlkohol zu erforschen. Ich wandte reine schone Krystalle an. Die Krystalle sind schiere Prismen, und grosse durchscheinende Rhomhen. Der Winkel zweier FlEchen ist 1 1 0 0 , die Neigung der Easis auf eitie dieser FlEchen ist 1 0 6 O 50' untf auf die andere Fllche 1 2 9 O . Die Krystallform ist in Bezug auf die Winkel meniptens sehr verschiederi yon der der VVeinsteinsPure. D a die Paraweinsteinsiiure in AIkobol SchwerIijslicher ist a h die Weinsteinsgure, so muss man wenigstens 4 Th. Alkohol anwenden auf einen Theil SBure. N a n biirt zu erhitzen auf, wenn die Fliissigkeit bei Syrupsconsistenz nach Erkalten nichts mehr absetzen Iiisst, man verdiinnt sie mit Wasser, slttigt mit kohlensaurem Baryt, und nach Verdampfen bei 50 bis 600 setzt man sie der Luft aus und behandelt weiter \vie oben bei der Weinsleinsh-e angefuhrt warden ist. Par at artrow einsuwe. , Diese SPure ist weiss geruchlos, schmeckt etwas mehr zuckerig als die Tartroweinssure , krystallisirt in dieser Lhnlichen Prismen ausgenonirnen dass die Base geneigter ist gegen die A c h e bei der Tartroweinssure als bei der Para tartroweinsgure. Sie hat keine merkliche Wirkung auf das polarisirte Licht nicht mehr als die ParatartroweinsB'ure. Gegen Was- , , , , ser Alkohol Aether und beim Erhitzen, gegen Schwefelsture, SalpetereEure, Zink, Eisen und Zinn, so wie gegen Barytwasser verhiilt sie sich wie die Tartroweinsiiure. B1it ihrem vierzigfachen Gewicht Wasser gekocht zersetzt , sie sich in Alkohol und Paraweinsteinshre, die krystallisirt. 269 I n KaIkwasser bringt sie einen im Ueberschuss der SIure unlfislicl1en, in SaIpetersSure auff Gslichen Niederschlag her- vor. In Strontianwasser giebt sie einen im Ueberschuss der SHure &,lichen Niederschlag, mit Iiali einen pulverfdrmigen Niederschlag, wenn die SHure vorherrscht. In Natronlij- sung bewirkt sie eixien opalinischen Niederschlag etwas vor dem Neutralwerden der Fliissigkeit, der sich mit der Menge J e r Sgure verinehrt, und in lialtem Wasser unlijslich ist j eben so verhalt sie sich gegen kohIensauresNatron. In schwefelsaurem Ralk und sckwefelsaurem Natron bringt sie auch nach 24 Stunden keinen Niederschlag hervor. Essigsaures Blei und salpetersaures Silber, dieses in concentrirter LGsung, schlagt sie nieder der Niederschlag aus letzter bildet dem tartroweinsauren Silber iihnliche Prismen. Die Analyse cler Saure ergab: Versuch Rechnung Xohlenstoff . . 35,77 35,54 38,95 GI* 1 , Wasserstoff Sauerstoff .. ... 5,91 55,32 100. 5,94 533 Has 55,52 55,E 01s 100. 100. Die gemeine FormeI C r r Hz* 0 1 3 1Lsst sich in die rationelle verwandeln C s HS OXo, C'H1o 0 -+ H4 0 2 , welches 2 Atome Paraweinsteinsiiure, 1 Atom Aether und 2 At. Wasser giebt. Sie entliiilt also I Atom Wasser mehr als die Tartroweindure. Sie gleicht hierin der Paraweinsteinszure, die auch 2 Atome Wasser enthiilt wiihrend die WeinsteinS u r e n u r 1 At. enthalt. , ParatartTovinate. Von diesen gilt mit einigen Ausnahmen dasselbe, was von den Tartrovinaten gilt. Sie geben z. B. nicht SO schSne Krystalle und einige schliessen andere Verhlltnisse yon , Krystallwasser ein als die enfsprechenden Tartrovinate. Paraturtrowsinsaurer Burp. Dieser krgstallisirt in 270 kleinen warzenfcirmig zusammengehkften Prismen, und unterscheidet sich dadurch wesentlich vom tarlroweinsauren Baryt. Er is1 weit liislicher im warmen als im kalten Wasser ; in Alkohol yon 95 8 und in wasserleerem Holzgeist ist er unlijslich. Die Analyse ergab: . . . . . . . KohIenstoff Wasserstoff Baryt SauerstoE . . . Versuch Rechnung 27,6E C1* 27,69 . 4,24 28,74 41,40 100. 4,14 25,59 39,25 100. Hz2 BaO 0 x 3 Die rationelleForme1 ist C* H* 0'0, C4 HI0 0, Ba 0 + PI' 0 2 . Dieses giebt 6,So 8 Krgsiallwasser der Versuch gab 6,gS. Die Zusammensetzung dieses Salzes ist dieselbe wie die des fariromeinsauren Baryts und die Paraiartroweinsiiure ist , isomerisch mit der TartroweinsEure. Parataitroweinsaures KaZi. Dieses ist weiss, schmeclit wie tartroweinsaures Kali, krgstallisirt aber nicht SO gut. Die Iirystalle scheinen Prismen mit vierseitiger Basis zu seyn, deren Grundkanten mit sehr schiefen FlSchen abgestulnpft sind. Es bestelit aus: Kali Saure Wasser . . . . . . . . . Versuch 39,95 71,40 7,65 100. Rechnnng 20,03 72,34 7,63 100. Pnratartroweir~saiires SiZ6eroxy.d. Es v e r b a t sich ganz wie das Tartrovinat. z Gram. gaben 0,754Gram. metallieches Saber, folglich 40,s Silberoxyrt fur 100 Salz. Das Atomengewicht der ParatartroweinsPure ist hiernach 2131,6 statt 2129,57, aus der Formel fllr das Barytsalz abgeleitet. Die Zusammensetzung ist dieselbe wie beim tartroweinsaurem Silberoxyde 271 Z w e i t e r Theil. Wirkung der Weinsteinsaure und Paraweinsteinsaure auf den Holzgeist. Die yon D 11 m a s uiid P e 1ig o t nachgewiesene Analogie zwischen Holzgeist und Alkohol Bewog mich, die vorstehenden Versuche mit Holzgeist zu wietlerholen. Da beide SHuren i n dieser Fliissiglreit I6slicher sind als' in Alkohol, SO mird der Holzgeist eher Btherificirt als letzter. Tartrometht$saure. Man kann sie eben so wie die TartroweinsBure bereiten ) es ist aber einfacher, nach Au06sen yon 1 Theil Weinssure i n 1 Th. wasserleeren oder wasserhaltigen Hdzgeist durch M.'Irme, die Pliissigkeit bei einer Temp. unter looo c. zur Syrupsdicke einzuengen. W e n s die Destillation langsamer geht, versuch! m a n , oh rd: Syrup keine Weinsteins l u r e mehr enthtilt, enthiilt er noch davoh, so kohobirt man, oder setzt die Operation f o r t Im Gegentheil liist man die Masse 'in der HEIFle ihres Gewichts Wasser verdampft unter looo C. ) und iiberliisst die sehr dicke Fliissiglreit der freiwilligen Verdunstung. Es setzen sich Krystalle yon TartromethyIslure ah, meistens aber gesteht das Gahze zu einer krystallinischen Masse , die man in der Leere trocknet. Die Auflasung der syrupsmtigen Masse und Verdunstung hat zum Zweck, den Holzgeist gPrizlich zu verjagen ) wovon sonst immer eih Riickhalt bleibt. Die Tariromethylslure ist weiss , geruchlos von saurem Geschmaclc, nicht SGSS wie die Tartroweinsiiure, dichter 'als Wasser ) krystallisirt in Prismen) ist hygroskopisch, , , leichtl6slich in Wasser ) auch i n Alkohol und Holzgeist, schwerliielich in Aether, uad brennt mit einer der des 272 Holzgeistes Ihnlichen Flamme. Durch Kochen mit Wasser wandelt sie sich in Holzgeist und Weinsteinssure um, doch etwas schwerer als TartroweinsPure. In der Hitze wird sie fiussig, giebt dann Wasser, Holzgeist Methylenacetat und eine sehr dichte Fliissigkeit in , , , welcher ich die Gegenwart des Methglenoxalates dessen Bildung mir unter diesen UmstPnden miiglich schien, nicht nachweisen konnte. W i r d eine Auflasung der MethylsIure der freiwilligen Verdunstung iiberlassen SO bleibt eine Masse yon Krgstal- , len zuriiclr, die dieselbe Eigenschaft baben, wie die S u r e yor ihrer Au0iisung. Gegen Eisen, Zinlr und Zinn verhElt sie sich wie die Tartroweinszure. Mit Baryt Iialk - und Stroniianwasser bildet sie i m Ueberschuss der SLure lijsliche NiederschlPge. In Kaliliisung giebt sie eineri Niederschlag , wenn die Fliissigkeit wenig sauer ist. Er ist nicht kiirnig wie bei der WeinsteinsLure und erscheint auch unler dem Blikroskop nicht krystallinisch. Auch mit ru'atron giebt sie einen reichlichen Niederschlag, SO bald die Fliissigkeit sauer ist, er ist kornig aber nicht krystallisirt, unlijslich i n einem SSure- -, , fiberschuss, aber Iijslich in vielem Wasser. In schwefelsaurem Kali und Natron bringt sie keinen Niederschlag hervor; i m essigsaurem Blei bewirkt sie einen anfangs fiockigen, nachher bei Saureiiberschuss pulverigten Niederschlag , in concenirirter salpetersaurer Silberlijsung einen flockigen in Ueberschuss der Saure unloslichen Niederschlag, der in Wasser ein wenig loslich ist. Ihre Zusam- - mensetzung ist : . . Wasserstoff . . Sauerstoff . . . Kohlenetoff Versuch Rechnung 36,94 37,03 cxO 4,88 4,53 HI6 58,18 - O'O 55,14 loo. ' 100. Dieses giebt die rationelle Formel: Cs HS O I O , CzH6 273 0 +- H2 0, a At. Weinsteinssure, drat, und I At. "Ilhylenmonohy- 2 At. Wasser. Tartrornethylsaure Sake. Tartrometky/lsauresKaZi.1 Man erh;ilt es wie das Tart rovinat. Es ist weiss, 'geruchlos, krystallisirt in graden reciangu&en Prismen, ist in warmen Wasser Ieichtloslicher als in kaltem unloslich in wasserleerem Holzgeist und Alkohol von 95%. Bei 150° C. wird es weich und gelblich, bei 130° entwickelt es weisse Dlmpfe, bei 2000 ist die Zersetzung in voller Thltigkeit, es eniwickelt sich Kohlenwasserstoff, Kohlenssure, Methylenacetat, Holzgeist Essigsiiure, Wasser und eineqdickliclie Materie ; durch anhaltendes Kochen mit Wasser wird es zu Nolzgeist und doppeltweinsteinsaurem Kali. Die Zusammensetzung ist : , , . . . , . . . . . . . KohIenstoff Wasserstoff Kali Sauerstoff Versuch 28,72 333 22;17 45,18 100. Rechniing 28,7Y C l O 3,76 29,s HI6 45,22 01s KO 100. Hieraus ergiebt sich die rationelle Formel: Cs HS Oxo, Cz H6 0, K 0 + Hz0. Darnach enthBlt das Salz 4,933 Krystallwasser, statt 4,no nach dem Versuch. Das Atomengewicht der Tartromethylslure ist na& dieser Formel ig51,73, was nahe mit der obigen, rg5g,n zusammentrifft. Xartromethylsaurer Baryt. Dieses Salz ist von D u m a s und P e l i g o t a n a l p u t worden. Sie fanden darin I At. TartromethylsIure, 1 At. Baryt und I At. Wbser. Sie erhielten dasselbe durch Vermischen einer Au0osung von Bargt in Holageist mit WeinsteinsPure ebenfalls i,n Holzgeist gelSst und ' Auswaschen des Niederschlages mit wasserleerem Holzgeist. , , Arch; d.Pharm. 11. Reihe. IX.Bde.3. Hff, 18 274 Das Salz, welches ich untersuchte, wurde wie das Tartrovinat dargestellt da es aber schwieriger kqstallisirt, so wurde die Aufliisung der freien Verdunstung iiberlassen; auch in gelinder Wiirme erhtilt man' oft nur eiiie syrupsartige Masse ohne Krystalle. Der tartromethylsaure Baryt ist weiss, von bitterm Geschmack krystallisirt in geraden -mitunter zugespitzten Prismen; ist unliislich in wasserleerem Holzgeist und Alkohol von , , 950, lijslicher in warmen als in kaltem Wasser, und zersetzt sich beim Kochen darin leichter als das Kalisalz. Bei 150 bis 1600 C. zersetzt er sich zu einer knoblauchartig riechenden dicken Fliissigkeit die Holzgeist Wasstr, Methylenacetat und eine krystallisirte Substanz enthllt die 1eichtlSslich in Wasser aber kein Methylenoxalat ist. , , , , Paratartromethy Zsaure. Sie wird wie die Tartroweinshre, oder besser nach dem bei der Tartromethylslure angegebhen zweiten Verfahren bereitet. Sie ist weiss, geruchlos, schmeckt wie die Tartromethylstiure, krystallisirt i n geraden rectangulEren an den Seitenkanten abgestumpften Prismen die in rhombische Prismen iibergeheti ; verhtilt sich gegen Wasser Alkohol und Aether in der Hitze, gegeii Eisen Zink und Zinn wie die Tartromethylalure. Ihre wtissrigte AuflGsung wird nicht durch freiwilliges Verdunsten an der Luft, aber durch Kochen zersetzt in Holzgeist und Paraweinsteinslure. In Barytwasser bringt sie einen im Ueberschuss der Sfure und in Wasser 1osIichen Niederschlag hervor. In Strontianwasser bewirkt sie einen in Slur-euberschuss unlSslichen Niederscklag, der sich aber i n vie1 Wasser aufI6st. 'Mit Kalkwasaer giebt sie einen aus nadelfarmigen Pris- , , , , 275 , men zusammengehguften Niederschlag der in Slureiiberschuss unlijslich ist. Mit Natron und kohlensaurem Natron giebt sie i n keinem Fan h e n Niederschlag, diese drei letzten Charaktere unterscheiden sje yon der TarlromethglsPure. BIit Kali giebt sie, menn die Flussigkeit sauer ist einen Niederschlag, der in vielem Wasser lijslich ist. In neutra- , lem und basisch essigsaurem Blei bringt sie einen in SLureiiberschuss unloslichen Niederschlag kervor, in schwefelsaurem Kali giebt sie lieinen Niederschlag in concentrirter AufEjsun,o von salpetersaurem Silber bewirkt sie weisse, in SLUreiiberschuss unlSsliche Flocken. &re Zusammensetzung ist : , . . . . . . . Kohlenstoff Wasserstoff . Sauerstoff Versuch Rechnung 35,08 5,41 59,51 100. 35,11 5,16 59,73 (210 HI8 0's loo. Hieraus resultirt die rationelIe Formel : C8 H* 010, C2 ~6 0 + ~4 02. Die Zusammensetzung der Paratartromethylskiure ist der der Paratartroweinsfure also ganz analog. PaTdarfTomethyZsawe Salze, Paratartro~ethydsa~res Kuli. Es wird wie das tartroweinsaure Kali bereitet. Es ist weiss, geruchlos krystallisirt in geraden Prismen, ist in warmen Wasser loslicher als in kaltem unlaslich in Holzgeist und Alkohol von 95 8. Bei zooo C. wird es weicb, bei 150° fgngt es an zersetzt z u werden und giebt bei 20oO dieselben Produkte wie das Tartromethglat. Durch langes Kochen i n Wasser wird es zu Holzgeist und doppelweinsteinsaurem Kali. Seine Zusammensetzung ist : , , 18 * 276 ‘ . Wasserstofi . Kali . . . Sauerstoff . . . . . . Kohlenstoff Versuch 28,37 339 BI25 45,49 Rechnung 28,79 C1” 3,76 HI0 22,23 453 KO Ol2 100. 100. Die rationeUe Formel dieses Salzes ist: C8 Ha OTo, Cz H6 0, K 0 + HZ0,also dieselbe ’ Zusammensetzung wie das Tartromethylat. 100 Salz enthalten nach der Formel 4,23 Krystallwasser, nach dem Versuch 4 , ~ s . Das Atomengewicht der Siiure ist 1g15,73, gefunden wurde 1g48,71. Parantethylsaurer Baryt. Er ist weiss schmeckt wie tartromethylsaurer Bary t kry~tallisirti n Prismen mit parallelogrammischer Grundff Pche ; enlhalt 4 Atome Krystallwasser, verliert davon 3 an der Luft imdem es opak wird. Das nicht efflorescirte Salz mird bei Goo weich, giebt bei 1000 C. DPmpfe aus, die sich zu krystallinischen Bllttchen verdichtenL schmelzt bei 1 0 5 O , kSmmt bei 1200 ins Kochen, wird bei 1 7 5 ~gelblich und bei 2 0 5 O zersetzt. Es giebt dabei eine Fliissigkeit, bestehend aus Wasser Methylenacetat, Holzgeist und eine krystallinische Substanz, die man durch langsames Verdunsten erhglt, und der bei 1 0 0 0 erhaltenen gleich zu seyn scheint. Das nicht efflorescirte Salz entwikkelt diese Substanz e n t bei 130.- 140~. Sie ist kein Meihylenoxalat , wie man glauben mijchte vielleicht ein Methylentartrat, und bedarf noch einer genauern Untersuchung. Der paratartromethylsaure Baryt ist weit leichtloslicher in warmen a l ~in k a l t e q Wasser, unliislich in wasserleerem Holzgeist und in Alkohol VOQ 95 8. Die Zusammensetzung ist : Versuch Rechnung Kohlenstoff . 24,50 2530 C.0 Wasserstoff . 3,58 3119 HI6 Baryt . . 31,47 31,67 BaO Sauers toff * 40,65 39,74 01s , , , , , . . . . . 100. 100. 277 Hieraus ergiebt aich die rationelle Formel: C8 HS 0* 0 , CaH6 0,BaO + H*0. 100 Salz enthalten hiernach 3,72 KrystaUwasser, der Versuch ergah 3,80. Die Zusammensetzung dieses S a h s ist dem Tartromethylat ganz analog. im Allgemeinen an, dass bei ~ ~ m ~ ~ , Man & n nimmt p der Analgse eines Alkalisalzes mit organischer SHure ein basisches Carbonat entstelre, was einen Irrthum in der Bestimmung des Kohlensloffs herbeifiihrt hei den AlkalisalZen, die ich arialysirt habe, kabe ick gefunden, dass wenn ich eine QuantitPt Kupferoxyd anwandte; die das 184fache Gewicht der organischen Materie betrug, niemals ein Carbonat in der Verbrennungsrohre zuruckblieb. , S c h lii s 8 e. Die WeinsteinsPure und ParaweinsteinsHure verwandeln den Alkohol in Tartro und IJaratartroweinsHure , und den Holzgeist in Tartromethg-I - und ParatartromefhyIsHure. Diese Urnwandlung findet in der W l r m e sogleich statt, und in gewijhnlicher Temp. nach einiger Zeit. Es ist kein so grosser Unterschied, als man gewShnlich glaubt , zwischen der iitherbildenden Kraft der Weinstein. und ParaweinsteinsZure gegen die der SchwefelsB'ure. Da die Weinstein und ParaweinsteinsHure die Umwandlung des Alkohol und Holzgeistes in Aether bawirken, ohne Zwischenkunft der Schwefelslure, so glaube ich , dass dieses such alle selbst die schwzchsten SPuren vermijgen, wenn sie in Alkohol oder in HoIzgeist lijslich sind. Die krystallisirte TartroweinsHure kann vorgestellt wer- - - - , den durch 2 At. wasserfreie WeinsteinsHure, 1 At. Aether und 1 At. Wasser oder als Bitartrat von Aether-BIonohydrat. Die Paratartroweinsgure hat dieselbe SHttigungscapacitZt wie die Tartroweindure; sie enthiilt im krysiallisirten Zustande nur 1 Atom Wasser mehr. Es ist bemerkenswerth, dass, 275 wie bei der Paraweinsteinstiure , der blosse Ueberschuss yon einem Atome Wasser dem Produkte alle merkliche Wirkung auf das polarisirte L i c l t nimmt. Die Tartrovinate und Paratartrovinate welche Krystall, wasser enthalten, verlieren dasselbe i n d e r trocknen Leere. In den getrockneten Salzen entspricht jede der SSuren zwei Atomen wasserleerer Weinsteinsaure und einem Atome Aether. Sie unterscheiden sich unter diesem Gesichtspunkte von den entsprechenden SulFovinaten xiur dadurch, dass i n diesen die WeinsteinsHure durch Schwefelshre ersetzt ist. Die Tartromethyl und Paratartromethyl’slnre entsprechen vallig der Tartro und Paratartroweinateinsh-e eben so die Salze dieser SPuren. Diese Resultate beststigen endlich auch die yon Dum a s und P e l i g o t festgesetzte Aaalogie zwischen Holzgeist und Alkohol. , - - , Beobachtungen iiber blaue Milch ; von Henr a’ BTa c o nno t. (Journ. de Chim. med. 2 Ser. II.T. 625. Auszug.) -- < Ueber die Natur der blauen Farbe, .welche die Milch unter einigen UmstZnden zeigt, ist man noch nicht einig. Durch Herrn Dr. L a m o ur o u x erhielt ich eine kleine QuantitB’t eines solchen blauen Rahms. Die blaue Farbe ist fast so intensiv wie Ultramin. I n Bezug auf R o b i q u e t’s Ansicht dass die blaue Farbe, vom phosphorsauren Eisenoxydul herriihren mcchte, .verbrannte ich etwas des blauen Rahms, und erbielt eine weisse Asche, die Eisen enthielt, ohne Zweifel an Phosphordure ,
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