710 Bucherschau die ublichen Lehrbucher nicht bieten konnen. Eine kurze Inhaltsiibersicht der Schrift diirfte zur Kennzeichnung d i e m Auffassung fiihren. In der Einl leitung verbreitet sich der Verfasser iiber landlaufige chemiegeschichtliche Daten uber den Beginn der Verwendung der Waage in der Chemie, iiber die Entdeckung des Gesetzes von der Erhaltung 'des Gewichts und iiber die Begrundung des quantitativen Zeitalters. Der erste Abschnitt handelt von Ma& Zahl und Gewicht als Gemeingut der Kulturmenschheit von 3000 vor Chr. bis 1775 nach Chr. Der zweite Abschnitt betrifft das Gesetz von der Erhaltung (Unzerstorbarkeit) des Stoffes (500 vor Chr. bis 1789 nach Chr.) und das Gesetz von der Erhaltung dcr chemischen Gattung. Im dritten Abschnitt wird von der Gewichtszunahme der Metalle beim Kalzinieren (1300 bis 1775) berichtet. Der vierte Abschnitt berichtet iiber die PropOrr tionen bei der Darstdlung der Mineralsauren (im Zeitraum von etwa 1400 bis 1800 n. Chr.), der fiinfte Abschnitt iiber die stochiometrischen Verhalt5 nisse bei den einstigen Verfahren dex Sauregewinnung, der sechste iiber konstante chemische Proportionen bei der Bildung von Neutralsalzen. Kalken, Sulfiden usw. und C. Fr. Wenzel's Untersuchungen (1777). Die Schrift wirft uberraschendes Licht auf weit verbreitete geschichtliche cher mische Irrtiimex, die sich von Generation zu Generation bis in die Neuzeit vererbten. Sie bildet einen hervorragenden Beitrag zur Entschleierung dieser Geheimnisse. sie umfaf3t den Gegenstand in allen seinen Tiefen. Einheimische Arzneipflanzen. 44 vielfarbige Wiedergaben. Grasers naturwissenschaftliche und landwirtschaftliche Tafeln Nr. 23. Miinchen 1931, Grasers Verlag Nachf. Schreiber & Co. Preis 2,- M. Die Abbildungen sind in moglichst naturgetreuen Farben ausgefuhrt und zeigen die Pflanzen in ihrem charakteristischen Habitus. Jede Pflanze ist mit dem deutschen und botanischen Namen benannt. GroOe der Gesamt. tafel 70 : 100 cm, in Buchform fiir die Tasche zusammengefaltet 16,5 :24,5 cm. Auf festem Papier auf Leinewand und Osen, fertig zum Aufhangen, 70 : 100 cm, erhoht sich der Preis um 1,25 M. Auf solche Weise hergerichtet, bildet die Tafel ein recht brauchbares asthetisches Reklamemittel fur Schaufenster und Offizin. Einfiihrung in die Bakteriologie oder Lehre von den Kleinwesen und ihren Wirkungen. Zum Gebrauch bei Vorlesun en und Uebungen sowie zum Selbstunterricht fur Aerzte, Tierarzte und daturforscher. Von Professor Dr. Walther K r u s e , Direktor des Hygienischen Instituts 'der Universitat Leipzig. 2., verbesserte Auflage, mit 78 Figuren im Text und einer farbigen Tafel. Berlin und Leipzig 1931. Verlag von Walter de Gruyter & Co. 436 Seiten. Prek brosch. 13,50 M. Das ungeheure Gebiet der Bakteriologie im Rahmen der vorliegenden ,,Einfiihrung" zur Darstellung zu bringen, war naturlich nicht moglioh. Dies mul3 den groOen Handbiichern iiberlassen bleiben. Auf Grund seiner mehr als dreiBigjahrigen Unterrichtserfahrung hat der Verfasser die Anordnung seines Werkes s o getroffen, ,daD der Gebraucher nicht nur einen umfassenden Ueberblick uber das Gesamtgebiet, sondern auch eine Anleitung zum SelbstS unterricht erhalt. Besonderer Wert ist auf die Klarlegung der Zusammen. hlnge der Naturwissenschaften und die Grundlagen der Ansteckungsseuc'ne und der Immunitatslehre gelegt. Der Stoff ist in 95 Abschnitte gegliedert. In der Einleitung wird eine Ubersicht uber die verschiedenen Klassen der Kieinwesen gegeben, es folgen dann die Abschnitte iiber deren Bedeutung. ihre mikroskopische Untersuchung, Reinzuchtung. Es werden dann die einzelnen nicht patho enen und besonders eingehend die pathogenen Baks terienarten ab ehand3t. endlich auch die Strahlenpilze. Fadens und SproB. pibe als Kranfheitserreger. die Spirochaten, Trypanosomen, Malariaerreger Bucherschau 711 und andere Schmarotzer der Blutkdrper, unsichtbare Erreger und BakS teriophagen, die durch Kleinwesen verursachten Krankheiten im allgemeinen, Bedingungen der Ansteckung, Gifte und Gegengifte der Kleinwesen, die nar turliche und kunstliche Abwehr der Infektion, spezifische Schutzs und HeiL impfung, Immunkorper sowie Entkeimung und Entseuchung. Wie man sieht, urnfafit das Buch den Gegenstand in allen seinen Teilen. Das Werk hat sich seit seiner ersten Auflage als Lehrmittel aufierordentz lich bewahrt. Dariiber hinaus tragt es zur allgemeinen Verbreitung der Kenntnis des Wesens der uns umgebenden Kleinlebewelt wesentlich bei. Pharmazeutische Altertumskunde und die Schweizerische Sammlung fur historisches Apothekenwesen an der Universitat Basel. Von Dr. Josef Anton H a f 1 i g e r , Privatdozent fur Geschichte der Pharmazie. Mit 53 Abbil dungen, Basel 1931, Verlag von B. Wepf & Cie. 203 Seiten, Preis brosch. lo,-, geb. 12,50 Schweizer Franken. Das Buch bildet einen fleiDigen Beitrag zur Biologie der Fachgeschichte, verbunden mit einem lebendigen Gefiihl fur die Fragen der Gegenwart, dem der Verfasser in seinem 15 Seiten umfassenden Vorwort Ausdruck gibt. Hier wird auch uber die verschiedenen, in der Schweiz vorhandenen pharm& zeutischen Sammlungen. deren Bedeutung und Schicksale. berichtet, ebenso auch in dem auf das Vorwort folgenden kurzen Abschnitt, worauf eine B e schreibung von Haus und Hof der Schweizerischen Sammlung f i i r historb sches Apothekenwesen folgt. Rund 150 Seiten sind dieser Sammlung selbst gewidmet. Hier stellen sich uns in systematischer Reihenfolge dar: Wahrzeichen, Embleme, A u s ~ hangeschilder, Auf bewahrungss und AbgabegefaDe und mhachteln, Drogenc und Toilettenkastchen, Haus., Reises und Taschenapotheken, die Pharmakoc physik und ihre Apparatur, die Gegenstande zur Raucherung, Inhalation, Verdampfung, Morser, Reibschalen. die Pharmakognosie absolute1 Medi' kamente, wie beispielsweise Arzneibecher, auDereuropaische Arzneiformen, AnhangesArzneiformen, Amulette, Arzneimittel des Mystizismus. Pharmako5 Ethnologie, religiose Anhanger. Ferner wird vorgefiihrt eine Sammlung von Elementen. die Geschichte der Schweizerischen Pharmazie und des Schweis zerischen Apothekervereins sowie alles andere, das hier leider nicht mehr Platz finden kann. Fesselnd belebt wird das alles durch die g r o h Reihe vorI trefflicher Kunstdruckabbildungen, die uns einen Einblick in die noch von keiner MiBgunst gestorte Pharmazie unserer Vater gestatten. Oxydationen im Tierkorper. Ein Bild von den Hauptwegen physiologischer Verbrennung. Von Franz K n o o p , 0. 6. Professor der physiologischen Chemie in Tubingen. Heft 9 der neuen Folge der von Prof. Dr. H. Grofis mann herausgegebenen Sammlung chemischer und chemischhxhnischer Vortrage. Stuttgart 1931, Verlag von Ferdinand Enke. 37 Seiten, Preis 3.60 M. Der Verfasser hat sich in Vorlesungen, die er auf Einladung auswartiger Staaten hielt, bemiiht, den Interessen der Ph siologen wie der Chemiker zu entsprechen und die beiderseitigen Grenzgeiiete hinsichtlich der in Rede stehenden Probleme zu vereinigen. Er behandelt das Problem selbst und seine Bedeutung, seine Schwierigkeiten, den Fettsaureabbau, die Kohlehydrate, EiweiDspaltstucke, die Karbonsauren und Essi saure. das GesamteiweiO, physiologische Aminosauresynthese und Reversgilitat, die Ubergange der einzelnen Nahrstoffpflanzen, Reduktionen, Disproportionierungen und Kop: pelungen, PsOxyaminosauren, Decarboxylierungen. Die Arbeit des Verfassers tragt zur Aufhellung so mancher chemischer Vorgange im tierischen Organismus bei, uber die noch verschiedene Unklam heiten herrschen
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