Nr. 502. 345 346 Schreibeii des Herrn Professors u. Bogudawsky, Directors der Breslauer Sternwarte, a n deu HerausgeLar, Bredau 1844. Erst vor einigen Tagen habe ich aufdiig in Bode's Astron. Jahrb. fur 1811 p. 103 die E r w l n u n g Olbers gefunden, dafs Herr Geh. Hath BesseZ schon vor 37 Jahren den Versuch geniacht hat, Bedeckungen kleinerer Sterne durch den Mond vorans zu berechnen und nutzbar zu L%ngenbestimmungen zu machen , obwohl dainals unter schwierigeren und beschrankenderen Urnstinden : denn Ihre Reductionstafeln zur €list. cCI. und seine Zonen - Beobachtungen waren noch nicht vorhanden. Man sieht abermala, dafs e s schweriich noch einen W e g in der Astronomie gieht , auf welchem dieser bewunderriswerthe Mann nicht vor uns gewandelt wfre, und schmerlich einen Gedanken, der seinen Geiat nicht auch s c h beschiiftigt gehaht hutte. Auch in dieseni Jahre war die Witterung dcin ahnlichen Unternehmen eben so ungiinstig, wie damals dem Bcsselschen, denn ich habe hier von den 26 durch Herrn Luther fir Januar, Februar und BIiirz d. J. vorausberechneten Sternbedeckungea uur e i n e e i n z i g e und zwar die letzte (Nr. 8 des Miirz) Nr.24 des ganzen Verzeichnisses beobachten kiinnen: 1844 Rllrz 24 loh 24"' 52s48 mittl. Bresl. Zeit *), zu deren genauer Bestimmung die Beobachtungen von SLeonis, 8 Hydrz, a: UrsE min. nnd y Ursa maj. concurrirteii. Aufserdern mar es entmeder besfindig triibe, oder selbst bei anscheinend heiterer Luft doch iniiner ein von Mondschein erleuchtetcr Schleier vorhanden. Durch ein Unwohlsein meinerseits gegen meinen Willen etwns verspgtet, crhalten Sie beigehend die weitere Vurausberechnung dcr Sternbedeckuilgen dieser Art aach fiir die Rlonate Spril und Mai d. J., welchen, niit lhrer gtitigen Erlaubnifs, die der 5 5 folgeir werden, welche von August bis zu Ende d. J. sich noch darhieten, niit Einschlufs von 5 wihrend des \7erlaufs der Mondfinstelnifs Ncvbr. 24. Es w i d dahei fast durchgangig dic Beifigung der geocentriscben Griifsen zur anderweitigen \~ornushe~echnungnothwendig werrlen , da, mit Ausschlufs einiger Bedeckungen wshrend der Mondlinsternifs unrl gegen Ende Decenibers, nur A u s t r i t t e am dunkeln Mondrande vo~koinmen. Bei den Bedeckungen in1 April und Mai erschien es nur bei sieben nothwendig. Dennoch ist auch ohne Kenntnifs .jener GrGfsen, wenn e s erforderlich sein sollte , hei den iibrisen Bcdecknirgcrr die Uebertragung der Vorausberechnung von *) April 2. Breslau auf efnen andern Ort nicht niit einer gar zu bedeutenden Vergrafserung der Rliihe verkniipft, deren Verfahren herzusetzen ich mir erlauba, meil ich nicht weirs, ob eine Ihnliche Anwendung der Bessselschen Methode zu diesem Zweck schon bekannt ist, oder Statt gefunden hat. Wenn aus den1 Meridianunterschiede A p und dem der geographischen Breite des zweiten Brtes vom ersten (fur den die Vorausberechnung bereits ausgefdhrt ist) die erdsphlroi'dischen Constanten b , B und L , fiir jenen ein f i r alle Ma1 herechnet worden sind, Gmlich : b = B = L = iMD = NO = 9'- [email protected]', der Unterschied der beidersei tigen Abstlnde von der Ebene des Aeyuators; F' cos p' - r0 cos Qo, der Unterschied der Halbmesser beider Parallelkreise, und (P'[email protected]'+ r0 c o s @ O ) . s i n $ A p , das Mittel der Sehnen beidor Parallelkreise, welche zwischen den Meridianen beider Orte liegen (wonach mithie diese Constanten p o s i t i v sind: b , wenn der zweite Ort niirdlich; B, wenn derselbe siidlich; L , wenn er iistlich vom ersten liegt *) findet man zuviirdersf fiir den gedachten ersten Ort, und m a r fiir die mittlere Zeit desselben 2'' (der Mitte der Sternbedeckung) und fiir die daraua abgeleitete Sternzeit So, die Werthe von M, N, rn und n nach der Besselschen Bezeichnung, und m a r , wenn man TO die halbe Dauer der Bedeckungszeit, & Zo die halbe Sunime der Positionswinke~der Mondradien zu den Ein - und Austrittspunkten, und 4 Ao deren halbe Differenz neniit, in nachstehender Weise. &Xo, so lange &Ao> 180°, sonst * X o;fi: lsoo gp-goo F' sin ino = = 8 c e s q ?&O = %. I,!/" iSOo-+Ao sin .I/" To '.1 = So-A. Sctzt inan dann fiir den zweiten Ort: H ho+*Ap x == - ( ( L c o s a + B s i n H ) ( L sin H B cos H ) Y = P = b, = - *) Fiir Altona sind in Rezug auf Breslau: Der Stern findet sic11 in der H.G. y. 31. 1793 Sept. 28 (9) 11. 4h24'n37s undin Bcssels 2. p. 393. 1827 Dec.18 (8.9) 4 26 4. Zogb Z OB ~ log L = = = 8,4133 8,5263.n 8,7785 n. Rr. 347 502. Aufser f i r die Folge der Sternbedeckungeri erbitte ich mir auch die Erlaubiiifs, die vorjIbrigen Beobachtungen der drei Cometen, dcr Ceres, des Mars, der Juno, des Jupiters hnd des Uranus einsenden zu diirfen, welche , in Ermangelung eines Meridiankreises, theilweise aber auch (zu \-ergleichungen ihrer Leistungen) abwechselnd und nach Uinstlnden am Heliometer und am Differenz - Micrometer angestellt worden sind, dessen Einrichtung und Theorie ich nbchstens zu veriiffentlichen geilenke. 21. B o g us I n w s k i . so erhalt man f i r denselben: T = = rP+h&, rn" sin M"+ X , COSM= m o c o s M " - y s i n D - z c o s D , n sin N R" sinNo+ Ay, n COSN no c o s p + As s i n D , und hiermit den ganzen Vorgang fur diesen zweiten Ort. m m sinM 348 = = lhrem sachkundigen Ermessen stclle ich anhcim, ob diese Anwendung der Besselschen Methode in irgend einem Sticke neu ist, und, selbst in dieseni Falle irgend einmal von Nutzen sein kann. Bufserdem lassen wir sie ruhen. Eintritte lrleinerer Stcriie a m dunkelti Moudrnnde ZUI' Zeit der Sichtbnrlreit desselbeii zwischen Neumond uiid erstem Vicytei in den Mouateii April und Mai 1844 vorausberechuet fiir die .K. UniveraitiiisSternwarte zu Breslnu VOB X. Luther. 1844 - Bedecknugs 1 -Scheinb. Rr. y_ Schcinb. Declin. AR. h o m m April 19 26 21 27 28 29 5 0. 5 I 5 I 21 47 21 56 21 47 30 31 32 5 5 5 5 5 5 21 21 21 21 21 21 22 33 34 35 23 24 Mai 54. 55. 56 56. 36 37 6 43 38 6 48 6 48 6 48. 39 40 41 42 43 44 6 44 -7 34 7 35 7 35. 7 37 45 6 32 21 46 47 7 23. 7 24 --48 49 - 8 13 23 31 - +19 50 50. 2a 2'; 9 5 ---.__- 20 20 19 I9 19 42 44 35 30 24 24 31 L.B L.L.BB L.L.BB L L -23 8 ,, ,, 23 ,, 9 9 12,6 7 44,7 7 10 10 10 10 56,9 6,7 22,6 39,2 58,5 11 4,2 11 6,9 11 3.8 8 197 8 47,4 9 3,9 10 6,7 10 10 9 49,O 0,9 0,6 85 101 96 63 8 45,8 9 l,B 1 1 034 1 1 17,2 I 1 32,6 t i 41,l 303. 272. 296 279 283 316 116 110. i 52 139. 81 9 9 11 11 11 117. 74 66. 136 9 l1,6 9 40,8 9 51,3 11 1,7 284. 10 10,o 222. 71 130 92 128. 79 I10 -. , 11 ,, 1, 8 52,l 28,9 5922 41,l 51,4 54,l 10 2336 10 22,9 9 9 23,6 . 1I- - 0 280 -241. 279. 243 8 Diff. Micr. 23 i,l 5,9 - ustritte am hellei Randc. 3reslauer Pasit.iittl. Zeit. Vinkel + 'h",J 0 8.9 - 21 23 31 9 8.9 8.9 - -23 16 35. m 7 5729 8 2314 8 56,O 9 9 9 57 16 37 h 9 9 - +lo 62 9 7 8 8.9 8.9 9 8.9 8 B L.B L.B 15 16 8.9 8.9 - - B B +2O 7 -L . B 18 13 B 18 18 8 8 L.L.B B - Eintritte am dnnkeln R Iae iriis. Breslauer Posit.se. nittl. Zeit. iVinkel 0 - W 17 17 17 5 1 +17 24 16 33. 16 38 Ortsbestiinmung durch L.B. L.B.B L.R.B B .__9 B 6 B 41 B B 42 L.B 56 B 48 52 B 50 51 53 Jln m. --3 17 Stcriie 60. to 110 - 277 281. 236. 249 307 328 335 263. 307 340 342 /ill 123. 249 11 49,l 155 213 : 10 33,4)l 12 15,7 12 35,4 I Jeder Punct neben einer Zabl beleutet, dafs der. dahinter weggelas,eneDecimalbruch eineu Werth hatte, ler griifser als 0,25 und kleiner als 475 der Einheit war, so dafs der 'uiikt im Wittel f i r 0,s gerechnet verdcn niub. - 10 28,6 i t 26,5 - B e in e r k u n g c n. 294 - 56 306. 112. 250. Die Sterne sind am Differenz.Mirrometer bestimmt. Bei der totnlen Montlfiiisternifs Mai 31 sind die Phasen, tleren Zeit hervnrgehoben ist , weil sic wPlirend der ~ i i l l i g e nVertIuakeluiig freffen, Eintritte wie Austritte, in so weit gut ZII beobachten, als ea die geringc IIelligkeit der Sterne, der iiiedrigc Stand und die selbet uni Mittcrnacht nuch etwas stiircncle Dliinlnerung CB gestatten j die eingeklaninierten dagegen niclit.
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